Etwa zwei Kilometer nordwestlich des Stadtzentrums liegt die katholische Mission mit einem interessanten, aber nicht übermäßig kritischen, historischen Museum. Es stellt zutiefst bewegende Zeugnisse der Sklavereigeschichte aus, beschreibt die Missionsgeschichte und bietet Einblicke in die Zeit, als Bagamoyo Hauptstadt der Kolonie Deutsch-Ostafrika war. Im Jahr 1868 erreichte die Sklaverei in Ostafrika ihren Höhepunkt. Zwischen 1860 und 1870 wurden fast 700.000 Afrikaner*innen versklavt. Bagamoyo war dabei die letzte Station auf dem afrikanischen Festland, bevor die Verschleppten nach Sansibar gebracht und verkauft wurden. Daher stammt auch der Name der Stadt „bwaga moyo“ (leg dein Herz nieder) der die tiefe Trauer der Versklavten widerspiegelt. Um die Sklaverei zu bekämpfen, gründeten katholische Spiritanermissionare 1868 ein Zentrum in Bagamoyo. Sie kauften so vielen versklavte Menschen wie möglich die Freiheit und siedelten sie in diesem „Christlichen Freidorf“ an. Von hier aus wurde das Christentum in Ostafrika verbreitet.
Katholisches Historisches Museum / Mango Tree Drive, Bagamoyo Tanzania ⅼ P.O. Box 16 Bagamoyo ⅼ Phone: +255 52 440063

Denkanstöße über die verstrickte Geschichte von Missionierung und Kolonisierung
sowie eine rassismuskritische Betrachtung von deutsch-tansanischen Kirchenpartnerschaften gibt es u.a. auf den Online-Plattformen Mission und Kolonialismus, Umgang mit dem kolonialen Erbe und Rassismus und Kirche




