
Die Liemba, die am Hafen von Kigoma liegt,gilt als eines der ältesten Passagierschiffe der Welt und verkehrte bis 2018. Der Dampfer mit der mehr als 100-jährigen Geschichte ist ein Symbol für Widerstandsfähigkeit und Ausdauer auf dem Tanganyikasee. Zeitungsberichten zufolge soll das Schiff aufgrund seiner historischen Bedeutung bis Juli 2026 renoviert werden um wieder für den Personen- und Frachttransport eingesetzt zu werden.
Das Schiff wurde 1913 in Deutschland in der Meyer-Werft gebaut und zunächst nach dem Kolonialgouverneur Gustav Adolf Graf von Götzen benannt. 1927 erhielt es den Namen Liemba, der Swahili-Bezeichnung für den Tanganyikasee. In über 5000 Kisten verpackt wurde das Schiff in seinen Einzelteilen von Deutschland aus mit Schiff, Eisenbahn und ostafrikanischen Trägern, die bis zum Rande ihrer Erschöpfung gezwungen wurden, mühsam bis nach Kigoma transportiert, wo es schließlich zusammengebaut wurde.
Im Ersten Weltkrieg diente die Liemba als Kriegsschiff. Der Kampf wurde in Ostafrika gegen britische und belgische Truppen ausgetragen. 1916, als die deutschen Truppen im Rückzug waren, befahl ihr Kommandeur Paul von Lettow-Vorbeck, das Schiff zu versenken. Jahre später wurde es geborgen und – nach einigen Reparaturen – wieder eingesetzt.



Weiterführende Informationen
- Capus, Alex (2018): Eine Frage der Zeit, München: DTV
- Paulus, Sarah & Wackenberg, Rolf (2016): Von Goetzen bis Liemba: Auf Reisen mit einem Jahrhundertschiff. Berlin: artissage und online: www.liemba.wordpress.com
- Pesek, Michael (2010): Das Ende eines Kolonialreiches: Ostafrika im Ersten Weltkrieg. Frankfurt am Main: Campus Verlag.